Seit unserem ersten „Entdeckertagsschuljahr“ arbeiten wir mit dem Museum bei der Kaiserpfalz zusammen; es ist mittlerweile zu einer Tradition geworden, dass unser letztes Nachmittagsprojekt in Kooperation mit den Museumspädagoginnen durchgeführt wird. Passend zum Karlsjahr war das diesjährige Thema „Leben und Arbeiten in der Kaiserpfalz Karl des Großen“. Die Kinder tauchten ein in die Karolingerzeit und lernten einige Unterschiede zwischen dem Wohnen und Arbeiten damals und heute.
Die Gruppe der Erst- und Zweitklässler befassten sich u.a. mit Bienenzucht im Naturschutzzentrum und mit Keltern beim Besuch im Weingut Mett-Weidenbach. Für die zweite Entdeckertagsgruppe gab es zwei große Themen: die Theateraufführung „Eginhard und Emma“ und das Bauen eines Lehmofens.
Unter Anleitung der Museums-mitarbeiterin Fr. Dr. Isabel Kappesser bauten die Kinder einen historischen Lehmofen. Die kleine Gruppe ließ sich sofort von der Begeisterung der Expertin anstecken und arbeitete sehr motiviert an der Fertigstellung des Ofens – daran änderte auch ein verregneter Nachmittag nichts. Mit Weidenruten wurde ein Gerüst gebaut bzw. geflochten und das Ganze mit Lehm verkleidet. Den mussten die jungen Ofenbauer natürlich selbst mit den Händen anrühren – eine ziemlich matschige Angelegenheit! Nach bereits vier Nachmittagen (an denen jeweils von 14:00 – 15:30 Uhr gearbeitet wurde) war der Ofen fertig und konnte eine Woche später erfolgreich getestet werden. Das ganze Team war der Meinung, dass das darin bzw. darauf gebackene Brot hervorragend schmeckte. Nicht nur die Kinder, sondern auch Frau Dr. Kappesser war vom Projekt sowie von der Teamarbeit begeistert.
Im Theaterstück „Eginhard und Emma“ ließen die Schauspieler die Zeit Karls des Großen lebendig werden: Die jüngste Tochter des Kaisers verliebt sich in Eginhard, der als Geheimschreiber des Kaisers arbeitet. Als der Sohn des Kaisers von Byzanz bei Kaiser Karl um Emmas Hand anhält, nimmt das Drama seinen Lauf. Der Kaiser stellt seine Tochter vor die Wahl, die Werbung des Prinzen anzunehmen oder aber ins Kloster zu gehen. Als Karl von einem heimlichen Treffen Emmas mit Eginhard erfährt, schickt er beide vom Hof. Über den Ausgang der Geschichte soll an dieser Stelle nicht zu viel verraten werden – wer es genau wissen will, kann sich das Ganze im Museum anschauen, denn die Geschichte wurde nicht nur aufgeführt, sondern auch als Film aufgenommen. Die Fleißarbeit der Kinder bei den vielen Proben zahlte sich am Schluss aus, denn sie konnten mit ihrem Auftritt sowohl das Kamerateam am Drehtag als auch das Publikum bei der Aufführung begeistern. Frau Dr. Domes, die das ganze Projekt organisiert hatte, freute sich ebenso über die guten Leistungen der Kinder.