Grundschule Pestalozzischule Ingelheim

12.04.2012

Karl der Große und der Tassilo-Prozess

„Die Entdeckertagsgruppe 2 hat im Januar 2012 ein neues Projekt angefangen. Es ging um Karl den Großen. Zuerst sind wir zur Aula Regia gegangen. Danach haben wir besprochen, welche Gruppen es gibt. Am nächsten Mittwoch haben wir dann die Gruppen eingeteilt. Es gab die Baugruppe, die Requisitengruppe und die Fotogruppe. Die Baugruppe hat ein Model der Aula Regia nachgebaut. Die Requisitengruppe hat u. a. die alte Schrift, die Karolingische Minuskel, geschrieben, Schriftrollen hergestellt und Münzen geprägt. Die Fotogruppe hat Fotos von uns, unserer Arbeit und vielen Objekten im Museum gemacht. Dann haben wir noch ein Theaterstück eingeübt“.

So beschreibt Cécile unsere Teilnahme am Wettbewerb „Schau dich um“ von der Stiftung Lesen.

Aufgabe der Schüler war es, ihre Umgebung zu erkunden, eine regionale Besonderheit zu entdecken und diese dann vorzustellen. Die Kinder waren sofort damit einverstanden, dass wir als Ingelheimer Schule die Kaiserpfalz zum Thema machen. Und über die Art der Präsentation hatten sie ganz genaue Vorstellungen: Sie wollten ein Theaterstück aufführen und auch einen Film drehen!

In enger Zusammenarbeit mit dem Museum bei der Kaiserpfalz und dem Medienexperten Christof Kehr wurden die Ideen der SchülerInnen innerhalb sechs Wochen umgesetzt. Als Ergebnis entstand eine achtminütige Diashow mit einer Beschreibung Karl des Großen, seines Lebens, seiner Kaiserpfalz, seines Reiches sowie einem kurzen Theaterstück über den Tassilo-Prozess.

Zu unserer großen Freude haben wir mit der Einsendung einen Preis gewonnen und zwar eine große Bücherkiste mit vielen tollen Sach- und Experimentierbüchern, Nachschlagewerken, Romanen und Hörbüchern.

Da der Tassilo-Prozess, der damals in der Aula Regia in Ingelheim stattfand, genau zur aktuellen Sonderausstellung des Museums bei der Kaiserpfalz „Schlichten und Richten“ passte, wurde er in einer zweiten und erweiterten Fassung von den Entdeckertagskindern auf dem Museumsfest im Mai vor Publikum aufgeführt. So erlebten die kleinen und großen Zuschauer, wie Karl der Große im Jahr 788 seinen Cousin, Herzog Tassilo III von Bayern, zwar von der Todesstrafe begnadigte, aber unter falschen Vorwürfen zur ewigen Verbannung ins Kloster schickte.

Das Nachspielen des Tassilo-Prozesses, das einst als Idee zum Wettbewerbsbeitrag entstand, wurde so erfolgreich, das es noch nach dem Museumsfest professionell aufgenommen wurde und in Zukunft als Film auf den Computern für Museumsbesucher abrufbar sein wird.

Alles in allem ein sehr spannendes Projekt, indem wir sehr viel über Karl den Großen gelernt haben. Wir, sowohl Kinder als auch Erwachsene, werden sicherlich für immer den Tassilo-Prozess im Gedächtnis behalten!

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